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NOT VITAL

Moskau: Not Vital ï 300 Camels looking at Pirosmani

Art-Installation of the Swiss Sculptor Not Vital in the Central House of Artists, Moscow

Vom 25. Mai bis zum 3. Juli erwartet den Besucher des Central House of Artists eine aussergewöhnliche künstlerische Intervention. Während der gleichzeitig stattfindenden Art Moskau schafft der Schweizer Künstler Not Vital auf 600m2 mit Abgüssen hunderter von Kamelköpfen eine eindrucksvolle und überraschende Ausstellungssituation.

300 Kamele, in einer strikten Organisation, blicken in eine Richtung: auf das Bild des georgischen Künstlers Pirosmani - auf dem ein Kamel zu sehen ist. Die einerseits martialische Ankunft der militärisch aufgebotenen Herde verliert aber ihre Bedrohung angesichts ihres freundlichen dreinblickenden Anführers an der gegenüberliegenden Wand. Doch wie kommen 300 Kamele nach Moskau? Von 1988 bis 1989 lebte Not Vital in Ägypten, als Gast der Schweizer Botschaft zur Vorbereitung einer Ausstellung. Dazu kaufte er bei einem Schlachter Kamelköpfe, was gewöhnlich für Fremde unmöglich ist. Was er dort sah, war unvergesslich. Ein Mann mit einem grossem Schwert tötete Dutzende von Kamelen mit einem Streich. Die Tiere standen ohne Kopf noch einige Minuten aufrecht, bis sie in einem aussichtslosen Todeskampf umkippten. Zahlreiche Jungen und Mädchen erschienen auf dem Platz und sicherten sich Teile der Tiere. Die Köpfe hingegen wurden dem Künstler gegen ein Trinkgeld ausgehändigt. Dieses nachhaltige Erlebnis fand verschiedentlich Eingang in Vitals Arbeit. Die Kamelköpfe werden in Moskau wie Jagdtrophäen oder Totems präsentiert. Die Installation spielt dabei auf den menschlichen Umgang mit Tieren an und auf den Kreislauf Zeugung, Leben und Tod. Das Befremden, das sie auslöst, hängt mit unserer gezähmten oder durch das Grosstadtleben und die virtuellen Welten verdrängten animalischen Existenz zusammen.

Veranstalter der Ausstellung ist die im "central house of artists" domizilierte Stiftung "Regional Public Foundation of Arts Projects". Der Kurator Matthias Rüthmüller ermögliche das Projekt mit Unterstützung der Schweizerischen Kulturstiftung Pro Helvetia, dem Kanton Graubünden und der Schweizer Botschaft in Moskau.